Das Projekt Selbsthilfegruppe für Frauen steht auf drei Säulen: Auf dem Artikel 27 der UN-Menschenrechtsabkommen, sowie auf christlich-ethischen Werten der Nächstenliebe und Barmherzigkeit verbunden mit der Überzeugung, dass jeder Mensch Potenzial in sich trägt.
Ziele einer Selbsthilfegruppe
Durch dieses Projekt werden Frauen in vielen Teilen Afrikas und dem Mittleren Osten ermutigt, ihre Fähigkeiten zu entdecken und dadurch sowohl sozial als auch ökonomisch zu wachsen.
Frauen erhalten, durch wöchentlich stattfindende Treffen ihrer Selbsthilfegruppe, Schulung und Unterstützung in Bereichen wie Hygiene, Ernährung, Kindererziehung, Lesen, Schreiben, Recht, sowie dem Umgang mit Geld. Gemeinsam überlegen diese Frauen welche Optionen sie haben um ein, ihren Fähigkeiten entsprechendes Geschäftsmodell, zu entwickeln. Dadurch können sie dann ihre Familien ernähren. Dieses Projekt verändert eine Frau, es verändert eine Familie und es verändert eine Gesellschaft, weil es nachhaltig wirkt.
Viele Frauen dieser Erde leben mit ihren Kindern in armseligen unhygienischen Verhältnissen. Nicht selten werden sie vom Vater ihrer Kinder verlassen ohne jegliche finanzielle Hilfe oder die Männer sind dem Alkohol verfallen und kommen ihren väterlichen und versorgenden Pflichten nicht nach. Bei dem Projekt der Selbsthilfegruppen arbeiten wir in Teilen Afrikas und dem Mittleren Osten mit Partnerorganisationen zusammen. Durch unsere Stiftung finanzieren wir die Ausbildung von Gruppenleiterinnen im Sudan, Malawi, Sambia, sowie dem Mittleren Osten. Die Schulungsrechte hierfür wurden über eine Partnerorganisation von der deutschen Kindernothilfe abgekauft.
Auf die Befürfnisse vor Ort eingehen
Die angehenden Gruppenleiterinnen erhalten ein Ausbildungstraining, das festgelegten Standards unterliegt. Die Gruppenleiterinnen müssen eine mehrjährige Schulausbildung durchlaufen haben, sowie Team- und Korrekturfähigkeit unter Beweis stellen. Danach kehren sie zurück in ihr eigenes Volk, zu ihren Stämmen und geben dieses Wissen an Frauen aus den ärmsten Bevölkerungsschichten weiter. Im Vorfeld besprechen die Gruppenleiterinnen ihr Vorhaben mit den Ältesten und Leitern einer Gemeinschaft oder Dorfes. Erst wenn die verantwortlichen Personen ihre Zusage geben, startet das Projekt vor Ort.
Dieses Projekt unterliegt einer gegenseitigen Kontrolle. Begabte motivierte Frauen einzelner Selbsthilfegruppen schließen sich in einem Verband zusammen. Sie begleiten, kontrollieren, coachen die laufenden Selbsthilfegruppen und rufen neue ins Leben. Erfolgreiche Frauen aus den Verbänden gründen eine Föderation. Die Mitglieder einer Föderation erheben ihre Stimmen in der Gesellschaft und in die Politik hinein, um die Lebensumstände der Frauen und Kinder ihres Landes zu verbessern. Die Frauen und ihre Leiterin der Selbsthilfegruppe treffen sich wöchentlich. Bei den Treffen sprechen sie über ihr Leben und die damit verbundenen Herausforderungen. Jede Frau verpflichtet sich, einen kleinen Geldbetrag in die gemeinsame Kasse zu legen. Dies wird alles dokumentiert. Jede Frau trägt ein Dokumentationsbuch bei sich, darin wird aufgeführt wie viel Geld die Selbsthilfegruppe im Laufe der Wochen und Monate sammelt.
Die Frauen lernen somit in den Gruppen den Umgang mit Geld. Die Gruppe entscheidet im gemeinsamen Gespräch, welche Frau sich einen Kredit aus der Gruppenkasse nehmen darf. Mit diesem kann sie sich ein Huhn, eine Nähmaschine oder beispielsweise eine Haarschere kaufen. Mit dem davon erwirtschafteten Gewinn bezahlen sie ihren Kredit an die Selbsthilfegruppe zurück und tragen zum Lebensunterhalt ihrer Familien bei.
Lebensveränderndes Potenzial
Dadurch werden sie für ihre Kinder und Familienmitglieder zu einem nachahmenswerten Vorbild. Sie lernen „wir sind unserem Schicksal nicht hilflos ausgeliefert – ich kann etwas tun“. Aus den besprochenen Optionen und Perspektiven folgen Taten. Die Frauen in einer Selbsthilfegruppe begreifen, dass sie selbst lebensveränderndes Potenzial in sich tragen. Dieses Projekt verändert Familien und Gesellschaften von innen heraus auf sehr nachhaltige Weise. Das gibt Hoffnung und eröffnet Zukunftsoptionen, außerdem gerät keine Frau in eine ungewollte Spenderabhängigkeit.